Am erste Oktober-Wochenende stand in Ungarn ein Strawberry-Turnierblock mit insgesamt drei Turnieren im Kalender, diese Gelegenheit wurde heuer erstmals von den Mitgliedern des Golf Austria Team® – SKV Berufsrettung WIEN – Sektion GOLF wahrgenommen.
Leider ist in Ungarn Golf nicht sehr verbreitet, es gibt nur ca. 800 GolferInnen im ganzen Land, und die Dichte der Golfclubs ist dementsprechend nicht sehr hoch. Die Entfernungen zwischen den Plätzen sind mitunter beachtlich. Es wurden daher von Gerhard nur zwei der drei Plätze ausgewählt, wo die Fahrzeit halbwegs im Rahmen bleibt. Schon im Vorfeld wurde die Organisation mühsam, denn um in Ungarn Turniere spielen zu können ist es erforderlich, sich auf deren Verbandsseite zu registrieren und dort zum Turnier zu nennen, was jeder Einzelne von uns selbst erledigen musste. Das stellte sich aber im Nachhinein als Vorteil heraus, denn die sonst im Ausland mühsame Eruierung der Startzeiten verlief völlig unkompliziert, darüber wurden wir rechtzeitig per Mail informiert, sogar die Flighteinteilung wurde wie gewünscht übernommen. Auch die Turnierergebnisse wurden dann auf diese Weise prompt übermittelt.
1.Tag, 04.10.2024 – Anreise
Am Freitag begaben sich Gerhard Kraus, Thomas Kammer, Michael Plank, Peter Mück, Adam Wolfgang, Martina Dosel, Kurt Krotky sowie Tina und Gerhard Moser auf die Reise nach Ungarn, um die Plätze Zala Springs und Bük kennenzulernen.
Nach und nach trafen die Teilnehmer im Quartier in Bük ein, welches sich als Glücksgriff erwies. Sauber, modern renoviert, schöne Zimmer mit tollem Bad, ein geräumiges Frühstückszimmer und eine große Terrasse erwarteten uns. Wir wurden sehr nett empfangen, bis zum Zimmer begleitet, und nach dem diese bezogen waren, trafen wir uns dann im Frühstücksraum.
Nachdem dort endlich alle eingetroffen waren begaben wir uns zu Fuß zu einer nahegelegenen Gaststätte, wo wir unser gemeinsames Abendessen zu uns nahmen. Wir fanden eine reichhaltige Karte vor, die großen Portionen waren durchwegs schmackhaft, und die Preise, zumindest für uns, moderat.
Zurück im Quartier, satt und zufrieden, wurde noch kurz der Ablauf des nächsten Tages besprochen, und dann hieß es ab ins Bett.
2. Tag, 05.10.2024 – Zala Springs
Heute stand das erste Turnier im GC Zala Springs auf dem Programm. Da nach heftiger Intervention unser Frühstück doch statt um 8 Uhr bereits ab 7 Uhr bereitstand, konnten wir uns vor der Abreise noch ausgiebig stärken. Für die knapp 90km Anreise wurden gut 1 ¼ Stunden prognostiziert. Verlief die Reise anfangs noch recht flott auf der Bundesstraße, so wurde es nach dem Verlassen dieser richtig ungemütlich. Der Straßenzustand verschlechterte sich zusehends, die Buckelpiste entwickelte sich zu einer Herausforderung für die Bandscheiben.
In Zala Springs angekommen erwartete uns eine weitläufige, ausgesprochen gepflegte Anlage, welche fast ein bisschen an den GC Fontana erinnerte.
Nach dem Check In begaben wir uns auf die Range, wo für uns Gratisbälle bereitgestellt wurden, und so konnten wir uns bei mäßigen Temperaturen ausgiebig einspielen. Wenigstens blieben die vorhergesagten Regenschauer aus, und so stand einem entspannten Golftag nichts im Wege.
Bereits auf dem ersten Loch zeigte sich der Charakter dieses Platzes. Offene, breite Fairways, gespickt mit vielen unangenehm platzierten Bunkern und jeder Menge Wasserhindernissen. Die Fairways waren durchaus gepflegt, wenn auch der anhaltende Regen der vergangenen Tage einige Spuren hinterlassen hat. Teilweise ziemlich weicher Boden ließe die Bälle kaum ausrollen, dennoch war es eine Freude, hier zu spielen. Leider zeigten sich die Grüns als sehr unterschiedlich von der Geschwindigkeit her, die Fahnenpositionen waren mitunter sehr herausfordernd gewählt, was jeden Putt zum Glücksspiel werden ließ. Auch die mangelnde Platzkenntnis wurde zeitweise zum ernsthaften Problem, Hindernisse tauchten aus dem Nichts auf, wo sie niemand vermutet hätte.
Die besondere Herausforderung war für den zweiten Flight der zugeteilte Mitspieler, ein ungarischer Jugendmeister, welcher offenbar ein massives psychisches Problem hatte. Dies hatte zur Folge, dass der Abstand zum Vorderflight rapide anstieg und für die Mitspieler war es kaum möglich, sich zu konzentrieren. Nachdem Gerhard dessen Vater, welcher ihn begleitete, unmissverständlich zu verstehen gab, dass er ihn des Platzes verweisen würde, sollte er sich nicht benehmen, wurde es auch nur mäßig besser. Für Tina kam das leider zu spät, sie zeigte sich von ihrer sensiblen Seite, konnte nicht mehr zu ihrem Spiel finden und brach das Turnier vorzeitig ab.
Für den Rest der Mannschaft war es ein schöner, wenn auch anstrengender Turniertag. Das Wetter wurde zusehends besser, die Sonne zeigte sich und es wurde angenehm warm. Die Löcher sind auf diesem Platz durchwegs nicht kurz, auch die Wege zwischen den Spielbahnen zeitweise richtig lang, und so wurde unsere Kondition auf eine harte Probe gestellt.
Schlussendlich, nach immerhin 5 ½ Stunden, waren alle wohlbehalten wieder im Clubhaus angekommen, und nach einem kleinen Imbiss und dem entsprechenden Ausgleich des Flüssigkeitsverlustes machten wir uns auf den Weg zurück zu unserem Quartier in Bük, wo bereits Thomas „TomTom“ Mack auf uns wartete. Nachdem wir uns schnell frisch gemacht hatten, fanden wir uns auf der Terrasse ein, um TomTom zu begrüßen und uns dann auf den Weg zur Futterkrippe zu machen. Da wir am ersten Abend mit der Wahl des Lokals durchwegs zufrieden waren, hatten wir beschlossen, auch heute hier unser wohlverdientes Abendessen zu uns zu nehmen.
3. Tag, 06.10.2024 – Birdland Golf & Country Club Bük
Heute war die Anreise mit wenigen Minuten überschaubar, also konnten wir ein wenig länger schlafen und ausgiebig frühstücken.
Beim Golfclub angekommen zeigte sich dieser weniger imposant als jener vom Vortag, es gibt kein Clubhaus, nur eine kleine Golfrezeption im Thermenhotel. Auch die Range war eine Enttäuschung, der Ballautomat als „außer Betrieb“ gekennzeichnet, und die Dame an der Rezeption weigerte sich vehement, dies zur Kenntnis zu nehmen.
Also ohne Vorspiel zum ersten Abschlag, wo der Starter uns nach den Birdiebooks fragte, welche wir an der Rezeption erhalten hätten sollen. Immerhin war er dann so nett und besorgte uns zumindest Übersichtspläne, welche sich in weiterer Folge als sehr nützlich herausstellten.
Bei schönstem Wetter machten wir uns bestens gelaunt auf die Runde. Diesmal waren wir unter uns, und so kamen wir auch halbwegs gut voran, wenn auch manchmal etwas ratlos. Es gab zwar riesige, von Weitem gut sichtbare Abschlagtafeln, was aber auch notwendig war. Denn der Platz ist derart verwinkelt angelegt, dass man oft den nächsten Abschlag in der Ferne suchen muss, um dann ein bis zwei andere Löcher zu überqueren, bis man zum nächsten Tee gelangt. Allerdings ist auf keiner dieser Tafeln der Verlauf der Spielbahn dargestellt, wodurch das Turnier zeitweise zur Rätselrally wurde. Dankbar über die erhaltene Platzübersicht fanden wir dann dich immer wieder den richtigen Weg.
Auch dieser Golfplatz präsentiert sich recht gut gepflegt, schön in die ziemlich ebene Landschaft integriert, mit teilweise altem Baumbestand. Die Fairways sind weniger breit, die Löcher zeitweise ziemlich verwinkelt und unübersichtlich angelegt, und die Grüns wurden subjektiv als leichter zu spielen empfunden. Uns natürlich dürfen Wasserhindernisse und reichlich Bunker nicht fehlen, und zwar genau dort, wo man sie nicht brauchen kann. Platzkenntnis ist auch hier sicherlich von großem Vorteil.
Nach knapp 4 ½ Stunden Spielzeit kehrten wir dann zum Ausgangspunkt zurück, mangels Clubhauses nahmen wir auf der Terrasse des Hotels Platz und stillten erstmal unseren Durst. Der Wunsch nach einem Imbiss wurde zum Problem, man wollte uns im Freien kein Essen servieren. Angesichts der stolzen Preise im Gourmetrestaurant beschlossen wir dann, die letzte Mahlzeit wieder im bereits gewohnten Lokal einzunehmen. Da konnte uns auch der zur Entschuldigung gereichte Sekt nicht mehr umstimmen.
Nach einer ausgiebigen Mahlzeit, schließlich wollte jeder noch seine letzten Forint loswerden, machten wir uns dann nach und nach wieder auf die Heimreise.
Resümee
Zwei wirklich tolle Golfplätze, ein ausgesprochen schönes Quartier, ein gutes Lokal in fußläufiger Nähe – was braucht man mehr für ein wirklich gelungenes Golfwochenende.